Die Familie Verschneider war eine lothringische Orgelbauer-Familie, die in Deutschland und Frankreich wirkte.
Geschichte
Die Familie Verschneider stammte ursprünglich aus Puttelange-aux-Lacs und baute im 18. und 19. Jahrhundert Instrumente in Lothringen, im Elsass und im Saarland. Gegründet wurde die Orgelbauwerkstatt 1760 von Michel Verschneider (1729–1797). Von ihm sind nur wenige Werke bekannt. Ab 1797 führte sein Sohn Jean-Frédéric I. Verschneider (1771–1844) in den Betrieb weiter. Dessen Söhne Jean-Frédéric II. (1810–1884), Jean-Georges (1815–1865) und Nicolas (1818–1899) lernten in Paris bei John Abbey und kamen 1837 nach Puttelange zurück. Sie führten das Unternehmen als Gebr. Verschneider. 1848 trennten sich ihre Wege. Jean-Frédéric II. übernahm das Familienunternehmen in Puttelange alleine, Jean-Georges und Nicolas ließen sich in Rémering-lès-Puttelange nieder und nahmen 1868 den Schwiegersohn Jean Georges Krempf auf. 1867 stieg Franz Staudt (1860–1938) in das Unternehmen von Jean-Frédéric II. ein und führte die Orgelbauwerkstatt nach dem Tod von Verschneider weiter.
Der jüngste Sohn von Jean-Frédéric II., Charles Verschneider (1825–1865), begann seine Karriere 1845 als Intonateur bei Daublaine Callinet und gründete dann mit Charles Spackman Barker eine gemeinsame Firma. Außerdem war er am Bau von Orgeln seiner Familie beteiligt. Zu seinen Werken zählen auch die Orgel von Notre-Dame in Besançon, Naisey-les-Granges, Saint-Hilaire in Frément und Notre-Dame in Vitré.
Instrumente
Die Familie erbaute rund 130 Instrumente, darunter:
Literatur
- Pié Meyer-Siat: Historische Orgeln im Elsass: 1489–1869. (= 98. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde). Verlag Schnell & Steiner, München 1983, ISBN 3-7954-0448-7.
- Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 1994, ISBN 3-7959-0598-2, S. 426–427.
- Bernhard H. Bonkhoff: Historische Orgel im Saarland. (= 271. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde.) Schnell & Steiner, Regensburg 2015, ISBN 978-3-7954-2856-3, S. 291.
Weblinks
- Verschneider-Orgeln, orgbase.nl
Einzelnachweise




