Prinzessin Margarethe Beatrice Feodora von Preußen VA (* 22. April 1872 in Potsdam, Neues Palais; † 22. Januar 1954 in Schönberg bei Kronberg, Hessen) war die jüngste Schwester Kaiser Wilhelms II. und durch Heirat Landgräfin von Hessen-Kassel.

Herkunft

Margarethe, im Familienkreis „Mossy“ genannt, war das jüngste Kind des Kronprinzen und späteren Kaisers Friedrich Wilhelm (Friedrich III.) (1831–1888) und dessen Frau, der Princess Royal Victoria (1840–1901), der ältesten Tochter der britischen Königin Victoria und deren Prinzgemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Ihr Großvater väterlicherseits war der erste Deutsche Kaiser und König von Preußen Wilhelm I. Wie ihre beiden Schwestern Sophie und Viktoria stand sie ihrer Mutter sehr nah und war der englischen Lebensweise sehr zugetan. Sie starb als letztes der Kinder Kaiser Friedrichs III.

Ehe und Nachkommen

Am 25. Januar 1893 heiratete sie Prinz Friedrich Karl von Hessen, zukünftiger König von Finnland und späteres Oberhaupt des Zweigs Hessen-Kassel im Haus Hessen. Aus der harmonischen und glücklichen Ehe gingen sechs Söhne hervor, darunter zwei Zwillingspaare:

  • Friedrich Wilhelm Sigismund von Hessen (1893–1916), gefallen in Rumänien
  • Maximilian Friedrich Wilhelm Georg von Hessen (1894–1914), gefallen in Flandern
  • Philipp von Hessen (1896–1980) ⚭ Prinzessin Mafalda von Savoyen
  • Wolfgang von Hessen (1896–1989) ⚭ Prinzessin Marie Alexandra von Baden
  • Christoph Ernst August von Hessen (1901–1943), gefallen in Italien, ⚭ Prinzessin Sophie von Griechenland
  • Richard Wilhelm Leopold von Hessen (1901–1969)

1918 wurde Friedrich Karl zum König des gerade unabhängig gewordenen Finnlands gewählt. Margarethe wurde damit Königin von Finnland und rechtliche Nachfolgerin ihrer Cousine, der Zarin Alexandra Fjodorowna, die bisher den Titel einer Großfürstin von Finnland getragen hatte. Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg beendete diese Karriere als Königspaar aber schon nach neun Wochen.

Friedrich Karl wurde 1925 nach dem Verzicht seines sehbehinderten Bruders Alexander Friedrich (1863–1945) Chef des Hauses Hessen-Kassel. Margarethe von Hessen trat zum 1. Mai 1938 (zeitgleich mit ihrem Mann) der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 4.814.690).

Abstammung

Archivinformationen

Die Nachlässe von Margarethe (einschließlich Familienkorrespondenz und Fotos) werden im Archiv des Hauses Hessen aufbewahrt, das sich im Schloss Fasanerie in Eichenzell, Hessen, befindet.

Literatur

  • Barbara Beck: Wilhelm II. und seine Geschwister. Friedrich Pustet, Regensburg 2016; ISBN 978-3-7917-2750-9.
  • Karin Feuerstein-Prasser: Die deutschen Kaiserinnen. 1871–1918. Piper, München und Zürich 2006, ISBN 3-492-23641-3.
  • Jonathan Petropoulos: Royals and the Reich: The Princes von Hessen in Nazi Germany. Oxford University Press 2006, ISBN 0-19-979607-6.

Weblinks

  • Prinzessin Margarethe von Preußen
  • Margarethe von Preußen im Stammbaum-Wiki
  • Preußen, Margarethe Prinzessin von. Hessische Biografie. (Stand: 28. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise


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